Dressur: Der Fisch lässt sich in einem bestimmten Gewässer nur schwer fangen. Dies kann verschiedene Ursachen haben. In diesem Artikel erkläre ich dir, wodurch dies kommt und wie du die Dressur durchbrechen kannst.
Angeldruck
Eine wichtige Ursache ist der Angeldruck. Es geht dabei nicht nur um ein stark befischtes Gewässer, sondern es wird auch mit strammen Schnüren im Wasser gefischt, also ohne Topblei. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Fisch gegen die Schnur schwimmt, dies erkennt, weil öfter gefischt wird, und erschrickt, mit der Folge, dass er erst einmal nicht anbeißt.

Ist der Angeldruck niedrig, liegen wenig Schnüre im Wasser, dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Anbiss um einiges größer.
Köder- und Platzdressur
Köderdressur bedeutet, dass sie dem Köder nicht mehr vertrauen, weil sehr viel damit gefischt wird. Platzdressur bedeutet, dass, wenn man immer an den gleichen Stellen fischt, die Karpfen diesen Platz auf Dauer als unsicher betrachten. Also werden sie diesen Platz links liegen lassen.

In einem Bezahlgewässer ist man oft auf einen Platz angewiesen. Dann ist es gut, zu suchen und mit Ködern zu experimentieren: Was wollen sie haben und was vertrauen sie?
Das Durchbrechen der Dressur
Was können wir tun, um die Dressur in einem Gewässer zu durchbrechen? Dies können wir auf verschiedene Arten angehen.
Das Anpassen des Köders: Die Form des Boilies anpassen, mit kleineren Boilies fischen (z. B. 10 mm). Man kann aber auch wählen, mit anderen Ködern zu fischen, wie z. B. Partikel, Taubenfutter, Tigernüsse, Kichererbsen, Mais oder eine Kombination mit Hanf.
Wenn du die Partikel selbst zubereitest, achte dann gut auf die Zubereitungszeit für das Einweichen und Kochen. Was du auch tun kannst, ist den Platz ein paar Tage lang anzufüttern, um dem Fisch das Vertrauen in den Köder zu geben. Auf diese Weise kann die Dressur durchbrochen werden.
Weitere Tipps zum Durchbrechen der Dressur
Es gibt noch (viel) mehr Möglichkeiten, die Dressur durchbrechend wirken können. Ich werde dir einige Beispiele geben: Stelle dich „unsichtbar“ ans Ufer und halte deine Rutenspitzen am Ufer und nicht über dem Wasser. Täusche dich nicht, Karpfen können Meter über der Oberfläche sehen und fühlen Vibrationen nahtlos. Also nähere dich dem Wasser und dem Platz ruhig und sei dir dessen bewusst.
Verwende keine straffen Schnüre, sondern fische mit Topblei, sodass die Schnur straff über dem Boden liegt. Das Einwerfen mit schwerem Blei kann den Platz stundenlang lahmlegen. Verwende dein Schlauchboot oder Futterboot so wenig wie möglich.
Der letzte Meter
Was du auch tun kannst, ist deinen letzten Meter anzupassen. Verwende beispielsweise Freefall und ein Camouflage-Rig, um alles so unauffällig zu machen, dass der Fisch keinen Argwohn schöpft. All diese Faktoren und Kombinationen können dazu führen, dass du mehr Fische fängst!

Und wenn dann alles stimmt…
Viel Erfolg, Marcel