Jordy Kuijper auf dem Duyler See – Teil 2

Entspannung auf dem Land am Duylmeer (Teil 2); Seit 10 Jahren angeln mein Vater und ich jährlich einige Nächte an einem Pay-to-fish-Gewässer in den Niederlanden, immer voller Abenteuer und Gemütlichkeit. Letztes Jahr hast du auf Angling Escapes über De Ganzenkuil gelesen, dieses Jahr nehmen wir dich mit zum Duylmeer mit neuen Abenteuern und schönen Fängen. Neugierig? Lies schnell weiter!

In Teil 1 dieses Artikels konntet ihr über die ersten beiden Tage unseres Urlaubs am Het Duylmeer lesen. Einige Karpfen konnten wir bereits landen. Dennoch ist alles ein wenig mühsam und wir müssen uns erst noch zurechtfinden.

Jordy Kuijper auf dem Fischereisee Duylmeer. Blick auf das Wasser mit untergehender Sonne.

Mittwoch, 8. Juli, Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft.

Die Stecklinge, die in der Nähe der Hütte gefischt werden, bringen noch nicht viel ein. Bis jetzt kamen nur Brassen aus der linken Ecke. Glücklicherweise gelingt es meinem Vater, die Fische aus der rechten Ecke zu fangen. Das war vor vier Jahren noch das genaue Gegenteil. Damals kamen fast alle Fänge aus der linken Ecke. Es stellt sich heraus, dass die Ergebnisse der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft sind. Aber wir verstehen das nicht. Die einzige Ursache, die uns einfällt, ist ein kürzlich umgestürzter Baum. Dieser Baum liegt in einer Linie mit der linken Ecke und steht größtenteils unter Wasser. Das könnte die Wanderroute der Karpfen unterbrechen und sie so daran hindern, die linke Ecke zu passieren. Die vielen Springer auf der Rückseite des Baumes bestätigen diese Theorie.

Wollen die Karpfen nicht zu uns kommen? Dann kommen wir trotzdem zu ihnen! Am Nachmittag hieven wir uns in die Wathosen, jeder zwei Ruten und eine Portion Zuversicht. Ab zum umgestürzten Baum. Hier teilen wir uns auf und fischen auf beiden Seiten des Baumes. In den letzten Tagen war hier viel los, also hoffen wir auf einen schnellen Fang. Leider ist das nicht der Fall. Nach ein paar Stunden kehren wir zur Hütte zurück.

Nach dem Abendessen werde ich es noch ein paar Stunden lang in der hinteren Ecke des Wassers versuchen. Aufgrund des Erfolges in der Nacht zuvor sind die Hoffnungen groß. Dieses Mal fische ich die Stelle jedoch nicht von der Waldseite aus. Diesmal lege ich meine Ruten so ins Wasser, dass ich direkt hinter dem Schilfgürtel fischen kann. So kann ich ein größeres Gebiet befischen und störe nicht beide Schwimmer, nachdem ich einen Fisch gefangen habe. Das Ziel ist also, zwei oder mehr Fische in kurzer Zeit zu fangen.

Ganz vorsichtig wate ich durch das Wasser, um die Stützen zu positionieren und die Ruten einzuwerfen. Die linke Rute stößt an den Waldrand und die rechte Rute an ein breites Schilfbett. Bald höre ich, wie sich einige Karpfen drehen. Mein Herzschlag schießt in die Höhe und meine Augen sind fest auf die Rutenspitzen gerichtet. Jeden Moment wird es passieren und er wartet nur darauf, dass sich eine der Rutenspitzen verzieht.

Wie aus dem Nichts klappt die Spitze der linken Rute doppelt um. Noch bevor ich die Rute erreichen kann, springt sie zurück. Alles, was bleibt, ist eine gerissene Schnur. Meine Vermutung ist, dass einer der Steine am Ufer die Ursache ist. Enttäuscht binde ich schnell ein neues System an die Schnur. Es bleibt keine Zeit, einen Boilie auf das Haar zu fädeln. Die Spitze der anderen Rute verbiegt sich und die Spule beginnt zu klappern. Schnell schieße ich ins Wasser und hebe die Rute auf. Zum Glück geht jetzt alles gut und ich bekomme sie vom Schilf weg. Mann, sind die stark hier! Schade um den Verlierer, aber ich kehre zufrieden zur Hütte zurück.

Donnerstag, 9. Juli, vorbei mit dem Rest.

Mitten in der Nacht wache ich undeutlich auf. Ich höre meinen Vater meinen Namen rufen und weiß bald, was los ist. Schnell steige ich aus dem Zelt und da ist er. Im strömenden Regen mit einer verbogenen Angel in der Hand. Ich muss lächeln und reiche ihm schnell seine Jacke. Es ist seine linke Rute, die abgebrochen ist. Der Fisch gibt nicht so leicht auf und taucht immer wieder zurück in die Tiefe. Inzwischen regnet es immer noch. Uns macht das nichts aus und wir haben beide unseren Spaß. Das Ergebnis ist ein schöner Gemeiner von etwa 10 kg.

Mit dieser Rute fischen wir in einem tieferen Teil des Gewässers. Hier fischen und füttern wir ausschließlich mit 20mm Boilies in der Hoffnung, die größeren Fische des Gewässers zu fangen. Die Tiefe, aus der der Fisch kam, betrug etwa 5 Meter. Das Wasser hat einen relativ geringen Umfang und enthält viele tiefe Abschnitte. Die Seiten fallen hier steil ab und bald sind Sie in einer Tiefe von 4-5 Metern. Der tiefste Punkt liegt bei etwa 7 Metern.

Wir kriechen zurück in unsere Schlafsäcke und schließen die Augen. Nicht für lange, denn früh am Morgen ertönen wieder mehrere Pieptöne vom Bissanzeiger meines Vaters. Er stürmt aus seinem Zelt und hält die Fische schnell von den Hindernissen fern. Dann übergibt er mir die Rute und ich darf sie weiter drillen. Zum Glück ist es jetzt trocken und nach einem schönen Kampf rutscht der Fisch ins Netz.

Jordy Kuijper fing ein schönes Schuppentier im Schilf

Die linke Ecke hat wieder nichts gebracht. Nachdem ich den Fisch gefangen habe, bin ich hellwach und beschließe, es einen Morgen lang in der hinteren Ecke zu versuchen. Die Karpfen sind frei und mit der Ruhe ist es vorbei! Nach einer Tasse Kaffee hieve ich mich in den Wathosenanzug und mache mich auf den Weg.

Leider gehe ich nach ein paar Stunden ohne ein einziges Quietschen oder Lebenszeichen zurück zur Hütte. Es stellt sich heraus, dass die Karpfen auch hier ihre Zeiten und Orte haben, an denen sie angelockt werden. An diesem Teil des Gewässers ist das in den Abendstunden der Fall.

Während dieser jährlichen gemeinsamen Angeltage erkunden wir gerne die Gegend, in der wir uns aufhalten. Wir spielen den Touristen in unserem eigenen Land. Wir sehen uns oft einige große Seen oder Flüsse an, die wir mit einer Spinn- oder Feederrute beangeln. Dieses Mal besuchen wir das Waalgebiet.

Als wir wieder am Wasser ankommen, treffen wir den Manager. Er fragt uns nach den Fängen und erzählt uns ein wenig über das Wasser. Er erzählt uns, dass dort nicht nur Karpfen, Schleien und Brassen schwimmen. Auch der Bestand an Raubfischen ist nicht schlecht. Viele große Hechte und sogar räuberische Ukeleien kennen das Gewässer. Nach einigen weiteren Wartungsarbeiten in dem Gebiet, geht der Mann wieder. Wir finden die Geschichte mit dem Raubhecht recht bemerkenswert. Eine uns praktisch unbekannte Fischart, von der wir dachten, dass sie nur in Flüssen vorkommt. Wir bezweifeln die Geschichte etwas. Immerhin ist der Mann bereits volljährig und vielleicht irrt er sich.

Es ist etwa sechs Uhr, als ich das Tor öffne und meine Schwester und ihren Freund Wouter auf das Gelände lasse. Bei einem Getränk, einem Stück Baguette und etwas Fleisch vom Grill genießen wir die Aussicht und die Gemütlichkeit. Wouter ist selbst ein begeisterter Angler und konnte nicht widerstehen, eine Spinnrute mitzubringen. In der Abenddämmerung wagt er einen Versuch. Nach nur wenigen Würfen trifft ein Fisch auf seinen Crankbait. Der Fisch kämpft sehr aggressiv und als er auftaucht, stehen wir staunend da und schauen zu. Es ist unglaublich und wir nehmen alle unsere Worte über den Manager zurück. Denn jep! Es ist ein räuberischer Bleak!

Meine Schwester und ihr Freund verlassen den Platz wieder und wir machen uns bereit für unsere letzte Nacht. Wir sind beide ziemlich erschöpft von den vier Nächten beim Angeln. Trotzdem hoffen wir auf einen letzten Fisch, um unseren Urlaub abzurunden.

Freitag, 10. Juli, eine unerwartete Wendung der Ereignisse.

In der Nacht läuft eine der Ruten meines Vaters ab. Nachdem ich die Rute aufgesammelt habe, schießt sie leider nach einigem Druck los. Das ist natürlich nicht die Art und Weise, wie wir es beenden wollen. Die Rute wird wieder eingeworfen und wir kriechen zurück in unsere Schlafsäcke.

Weniger als eine Stunde später macht sich eine meiner Ruten bemerkbar. Nach vier Tagen des Wartens kommt endlich Action aus der linken Ecke. Bald spüre ich, dass dies ein besserer Fisch ist. Mit aller Vorsicht führe ich ihn in die Mitte des Wassers. Wie die meisten Fische hier ist er unaufhaltsam, wenn er vor das Ufer kommt. Dieser hier verhält sich nur viel schwerfälliger und unbeholfener. Nach ein paar Minuten rutscht er über die Netzschnur. Wir bewundern den Fisch mit großen Augen! Eine hohe und gescheckte Common ist das Ergebnis. Mit dem gleich schwersten Fisch des Tages schaffen wir es, den Urlaub damit zu beenden. Dieser eine Biss aus der linken Ecke gibt dem Urlaub doch noch eine unerwartete Wendung.

Dann, nach ein paar Minuten, gleitet er über die Netzschnur. Jordi mit einem gemeinen Karpfen

Am Morgen braten wir noch ein Ei, kochen eine Tasse Kaffee und packen unsere Sachen zusammen. Natürlich lassen wir alles aufgeräumt zurück und geben den Schlüssel ab. Wir verabschieden uns von der Landschaft und fahren zurück in die geschäftige und doch so gemütliche Stadt. Auf dem Rückweg lassen wir den Urlaub Revue passieren.

Fangen Sie!
Jordy & Joost

Möchten Sie auch an den Duyler See fahren? Dann sehen Sie sich das Angelurlaubsziel hier an.

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Ich bin stolz auf mich selbst, aber vor allem auf die Menschen um mich herum. Und auf treue Stammkunden! Denn alleine wäre es niemals möglich gewesen, dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. Und auch nach so vielen Jahren mache ich meine Arbeit immer noch mit Freude! Ich wünsche jedem die Reise seines Lebens! Und vor allem, dass man die Zeit am Wasser genießen kann!